Das Fachkräftedefizit und die Bedeutung der Multimomentstudie für Stellenneubesetzungen
In der heutigen Arbeitswelt stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, freie Stellen nicht mehr mit geeigneten Fachkräften besetzen zu können. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern gestaltet sich weiterhin branchenübergreifend als schwierig. Die effektive Stellenneubesetzung ist daher zu einer zentralen Aufgabe für Unternehmen geworden. Um den Ist-Zustand zu ermitteln und mögliche Schwachstellen in der Organisation, im Personalmanagement und der Leistungserbringung zu identifizieren, wird immer häufiger auf die Multimomentstudie (MMS) zurückgegriffen. In diesem Blogbeitrag werden wir erläutern, wie die MMS funktioniert und wie sie Unternehmen bei der Stellenneubesetzung unterstützen kann.
Analyse der Ist-Situation:
Die Multimomentstudie ist ein REFA-Instrument, das es Unternehmen ermöglicht, Schwachpunkte in verschiedenen Bereichen zu erkennen. Dazu gehören die operative und administrative Organisation, das Personalwesen, die Leistungserbringung und sogar der Maschinenpark. Durch die MMS erhält man fundierte (statistisch abgesicherte) Informationen über den Grundzeitanteil (produktive Arbeit), den Verteilzeitanteil (vorbereitende Tätigkeiten) und den Anteil "zusätzlicher Tätigkeiten" (unnötige Arbeiten). Beispiele für zusätzliche Tätigkeiten können das Warten auf Aufträge, Suchtätigkeiten und unproduktiver Zeiteinsatz aufgrund von Mängeln in der Arbeitsplatzgestaltung sein. Als Ergebnis liefert die Multimomentstudie nicht nur die qualitative Benennung der organisatorischen und prozessbedingten Schwachstellen, sondern auch die quantitative Auswirkung dieser Defizite an der Gesamtleistung.
Einteilung in Qualifizierungsstufen:
Vor der Durchführung der Multimomentstudie werden alle Tätigkeiten und Ablaufabschnitte erfasst und in Qualifizierungsstufen eingeteilt. Üblicherweise werden drei Qualifizierungsstufen verwendet. Je nach Bedarf oder Kundenwunsch kann diese Struktur auch angepasst werden. Die Einteilung ermöglicht es, den quantitativen Anteil der einzelnen Qualifizierungsstufen am gesamten Arbeitsaufkommen mit einer statistischen Sicherheit von 96-98 % exakt zu bestimmen. Dies kann auch auf individueller Mitarbeiterbasis erfolgen.
Personifizierte Auswertungen:
Eine weitere Stärke der Multimomentstudie liegt in der Möglichkeit, personifizierte Auswertungen für einzelne Mitarbeiter durchzuführen. Dadurch können individuelle Stärken und Schwächen erkannt werden, was sich bei der Stellenneubesetzung als großer Vorteil erweist. Durch das gezielte Matching von Qualifikationen und Anforderungen können Unternehmen die passenden Kandidaten besser identifizieren und effektiver rekrutieren.
Einfluss auf Zeitaufnahmen und Sollvorgaben:
Die Ergebnisse der Multimomentstudie haben auch direkte Auswirkungen auf die Auswertung durchgeführter Zeitaufnahmen. Die Anteile für persönliche und sachliche Verteilzeiten beeinflussen die Sollvorgaben der Zeitaufnahmen signifikant. Um belastbare Sollvorgaben zu entwickeln, die einer detaillierten und kritischen Prüfung standhalten, ist die Durchführung einer Multimomentstudie daher unerlässlich.
Fazit:
Das Problem des Fachkräftemangels bleibt auf absehbare Zeit eine große Herausforderung für Unternehmen. Für den wirtschaftlichen Erfolg ist es geboten, innovative Lösungsansätze zu verfolgen. Die Multimomentstudie bietet eine wirksame Methode, um den Ist-Zustand einer Organisation zu analysieren und Schwachstellen aufzudecken. Durch die Einteilung in Qualifizierungsstufen und auf Grundlage personifizierter Auswertungen können Unternehmen gezielt nach den passenden Kandidaten suchen und eine effektive Stellenneubesetzung vornehmen. Die Ergebnisse der Multimomentstudie tragen auch zur Entwicklung belastbarer Sollvorgaben bei. Insgesamt ist die Multimomentstudie ein anerkanntes REFA-Instrument, um das Fachkräftedefizit anzugehen und den Personalbedarf erfolgreich zu decken.
Gerne unterstützen wir Sie dabei. Nehmen für ein erstes Gespräch gerne Kontakt mit uns auf!
» Direkt zur Anfrage.